
„Kryptologie vor 1000 Jahren“
Al-Kindi
Sein voller Name lautet Abu Yaqub ibn‘ Ishaq al-Kindi. Sein lateinischer Name lautet Alkindus oder Alkendi.
Al-Kindi wurde im Jahr 800 in Kufa, im Irak, geboren. Sein Vater war Statthalter. Den größten Teil seines Lebens verbrachte er in Bagdad, Irak, dem islamischen Zentrum für Bildung und Wissenschaft. Er starb vermutlich 873 ebenda. Er war arabischer Herkunft.
Al-Kindi konnte aufgrund seiner reichen Familie viel Bildung genießen. Zunächst wandte er sich der Philosophie zu. Er ließ die Werke von Aristoteles und Platon übersetzen. Er beschäftigte sich auch viel mit dieser Lehre.
Außerdem war al-Kindi Arzt, medizinischer Schriftsteller, Pharmakologe, Astrologe, Mathematiker, Physiker, Geograph und Lehrer. Er versuchte die Lehren der Philosophie und des Islam zu einen, weshalb er auch als Theologe gilt.
Innerhalb der Philosophie definiert al-Kindi beispielsweise den Intellekt in drei Stufen: Der potentielle Intellekt (das Vermögen des Menschen, zu denken), der erworbene Intellekt (das Vermögen, etwas tun zu können, es aber gerade nicht auszuüben) und der sichtbare Intellekt (das Vermögen, das erworbene Wissen anzuwenden). Gerade diese Definitionen wurden von europäischen Philosophen übernommen.
Das Werk von al-Kindi ist vor allem wegen seinem Hang für die Kryptologie, also der Verschlüsselung, bekannt. Er gilt als einer der Pioniere auf dem Gebiet der Kryptoanalyse, also der Kunst, aus einem Geheimtext ohne Kenntnis des zur Verschlüsselung benutzten Schlüssels den ursprünglichen Klartext zu gewinnen.

